Wie aus zwei Nikoläusen ein „Superheiliger“ wurde…

Heiliger Nikolaus

Wer oder was steckt eigentlich hinter der heiligen Figur? War der Nikolaus etwa ein Türke? Und was hat es mit dem Stiefelbrauch auf sich?

Die Legende des Heiligen Nikolaus

Genau genommen sind in der Figur des Heiligen Nikolaus zwei historische Personen miteinander kombiniert worden. Da wäre zum einen Nikolaus von Myra, welcher im 4. Jahrhundert Bischof in einem kleinen Ort in Lykien war. Mittlerweile heißt der türkische Ort Demre und befindet sich im Südwesten von Antalya. Bei den Informationen zu seiner Person und seinen Taten handelt es sich größtenteils um mündliche Überlieferungen. Zum anderen ist da noch ein weiterer Bischof aus dem 6. Jahrhundert, der sich in der Figur des Heiligen Nikolaus wiederfindet. Er lebte in Sion, also genau in der gleichen Region. Über ihn gibt es verschiedene schriftliche Zeugnisse. Da Ersterer jedoch einen höheren Grad an Berühmtheit erlangte, wurden diesem im Laufe der Zeit sämtliche Taten und Wunder – auch die des Zweiten zugeschrieben. So wurde schließlich die Gestalt des EINEN Heiligen Nikolaus erschaffen. Der Kult um diese Figur verbreitete sich über Griechenland zunächst weiter in die osteuropäischen Länder. Von dort aus gelang die Legende um den Heiligen Nikolaus weiter Richtung Westen.

Die Wundertaten

Die vollbrachten Wundertaten beinhalten unter anderem die Wiedererweckung von Verstorbenen. Zudem habe er Hungersnöte verhindert, indem er Getreidevorräte vermehrt hat. Außerdem habe er einen starken Sturm gebändigt und somit Schiffe vor dem Untergang bewahrt. Durch diese Taten wurde der Heilige Nikolaus auch zum Schutzpatron der Seefahrer, aber auch von anderen Orten, Gruppen und Berufen ernannt. Er gilt zudem als Schutzheiliger der Kinder. Er habe darüber hinaus all seinen Besitz mit den Armen geteilt.

Brauchtum

Der Erzählung nach habe der Heilige Nikolaus Goldmünzen in dem Haus einer Familie versteckt. Die Familie war bitterarm. Der Vater wusste keinen anderen Ausweg als seine Töchter zur Prostitution freizugeben. Durch die Gaben des Nikolaus jedoch, konnte diesem Tun ein Ende bereitet werden. Die Familie besaß nun genug Geld, um sich die Mitgift für die Heirat der Töchter leisten zu können.

Aus den Geschichten vom Heiligen Nikolaus hat sich der bekannte Stiefelbrauch entwickelt. Am 06. Dezember, dem offiziellen Gedenk- und Todestag des Heiligen, putzen Kinder ihre Schuhe und stellen diese am Nikolausabend vor die Tür. Gemeinsam mit seinem Gehilfen Knecht Ruprecht füllt der Nikolaus diese nachts mit Gaben. Früher waren es kleine Papierschiffe statt der Schuhe – als Erinnerung an die geretteten Seeleute. Im Laufe der Zeit wurde das Schiffchen durch Stiefel, Schuhe oder Söckchen ersetzt.

Was der Nikolaus mit Sintaklaas und Santa Claus zu tun hat und welche Rolle Coca-Cola dabei spielt, erfahren Sie in einem weiteren Beitag 🙂