Advent – die Zeit der Vorfreude

Adventszeit Weihnachten

Die Adventszeit ist die christliche Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Mit dieser verbinden viele Menschen ganz eigene und individuelle Vorstellungen. In dieser Zeit werden ganz unterschiedliche Bräuche, besonders harmonische Stimmung und Besinnlichkeit gelebt.

Aber wofür steht eigentlich das Wort „Advent“? Welche Bedeutung hat diese Zeit vor allem im Christentum? Welche bekannten Traditionen dürfen hier nicht fehlen?

Das Wort „adventus“ ist lateinisch und bedeutet Ankunft. Mit dem Begriff „adventus domini“ ist die Ankunft des Herrn gemeint. Der Ursprung stammt aus dem griechischem „epiphaneia“ zu deutsch Erscheinung – womit dieAnkunft von Königen oder Kaisern bekannt gemacht wurde. Vom Christentum übernommen, symbolisiert dies die besondere Beziehung der Gläubigen zu Jesu Christi. In der alten Kirche stellte der Advent eine Fastenzeit dar, die vom 11. November bis zum 06. Januar andauerte. Neben dem Fasten durfte weder getanzt noch in irgendeiner Form gefeiert werden. Ab dem 7. Jahrhundert ist die Anzahl der Sonntage von sechs auf vier Sonntage begrenzt worden. Vor allem in der orthodoxen Kirche ist die Fastenzeit noch heute gültig, sodass 40 Tage vor dem Weihnachtsfest üblicherweise auf Milch- und Tierprodukte verzichtet wird. Diese feiern Weihnachten – entsprechend dem alten julianischen Kalender – dreizehn Tage später. Gleichzeitig beginnt mit dem ersten Advent das neue Kirchenjahr. Es starten offiziell die Vorbereitungen auf das Fest der Geburt Jesu Christi – also Weihnachten. Bis zum Weihnachtsfest vergehen insgesamt vier Sonntage bis zur Ankunft des Heilands. In der Adventszeit spielt das Thema „Licht“ eine besonders große Rolle und spiegelt sich somit auch in den Brauchtümern wider.

Tradition & Brauchtum:

Der Adventskranz. Ein traditionell aus Tannenzweigen geflochtener Tisch- oder Hängekranz, welcher mit vier Kerzen bestückt ist. Mit jedem der vier Adventssonntage wird eine weitere Kerze entzündet, welche sinnbildlich für das Licht der Welt steht.

Der Adventskalender. Mit insgesamt 24 Türen wird von dem 1. bis zu dem 24. Dezember auf das Weihnachtsfest hingefiebert.  An jedem Tag wird ein Türchen geöffnet. Es gibt verschiedenste Variationen, wie den klassischen Schokoladenkalender oder aber auch solche, die liebevoll von Hand gepackt sind und individuelle Inhalte hervorbringen.

Der Lichterbogen. Dies ist vor allem eine erzgebirgische Bergwerkstradition. Dabei werden die Fenster mit sogenannten Schwibbogen dekoriert, welche bei Einbruch der Dunkelheit zum Leuchten gebracht werden. Dies spiegelt die Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht – vor allem in der dunklen Winterjahreszeit – wider. Jedes Licht des Bogens steht symbolisch für eine Laterne eines Bergarbeiters. Somit konnte davon ausgegangen werden, dass alle heil zu Hause angekommen sind, wenn alle Lichter an dem Bogen leuchteten. Mit der Zeit ergaben sich Abwandlungen in der Gestaltung der Bögen, sodass diese mittlerweile Darstellungen von Landschaften oder Sehenswürdigkeiten abbilden können.

Die Herbergssuche. Hier ziehen Jugendliche in der Zeit vor Weihnachten von Haus zu Haus und singen Herbergslieder. Dies erinnert an die vergebliche Suche von Maria und Josef nach einer Unterkunft in Betlehem vor der Geburt Jesu Christi.

Das Thema Licht wird immer wieder neu aufgegriffen und bringt neue Formen in der Darstellung mit sich. Ein Beispiel dafür ist das Advents-Labyrinth. Hierin stellt das Labyrinth den Weg durch das Leben dar. In dem Ziel befindet sich ein Licht, das es zu erreichen gilt. Eine weitere Form ist das Friedenslicht. Dies repräsentiert die Botschaft des Weihnachtsfriedens, der mit der Geburt Christi in Betlehem verkündet wurde.

Lichterglanz oder Weihnachtshektik: Es liegt an uns selbst, wie wir die Zeit der Besinnlichkeit begehen wollen. In diesem Sinne wünschen wir der Welt Liebe, Gesundheit und Frieden.