Das Fasten zu Ehren Hızırs

Hizir

Das Hızır-Fasten findet jährlich in der zweiten Woche des Monats Februar statt. Mit den Fastentagen wird im alevitischen Glauben der heilige Hızır geehrt. Genauer gesagt wird drei Tage lang – am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag – als Zeichen des Dankes gefastet.

Doch wofür danken die Aleviten überhaupt und wer ist dieser Heilige?

Zunächst einmal gilt Hızır unter den Aleviten als unsterblich. Er eile noch heute jedem zur Hilfe, der in der Not folgende Worte aus tiefster Überzeugung spricht: „Eile herbei, Hızır!“.

Es heißt als Noahs Schiff, also die Arche Noah, in einen Sturm geriet, riefen die notleidenden Menschen den Schutzpatron Hızır zur Hilfe. Diese Bitten wurden erhört und der Sturm zog vorbei.

Nach dieser Erfahrung fasteten die Menschen drei Tage lang als Dank an den Heiligen Hızır. Dies wird bis heute von den Aleviten praktiziert. Das Fasten wird aus Dankbarkeit dafür gehalten, dass Hızır damals wie heute der Helfer und Wächter der Menschen in schweren Zeiten ist.

Das Fasten stärkt zudem das Vertrauen vieler Aleviten in ihrem Glauben und gibt Kraft für bevorstehende Herausforderungen. Im Unterschied zur alevitischen Muharrem-Fastenzeit dürfen während des Hızır-Fastens sogar Fleisch und andere tierische Produkte nach Sonnenuntergang verzehrt werden.

Am letzten Abend werden spezielle Speisen vorbereitet, deren Teig über Nacht ruhen soll. Vor dem Schlafengehen dürfen dann auch ganz individuelle Wünsche gesprochen werden. Die Legende um Hızır besagt, falls der Heilige über Nacht von der Speise kostet und dabei ein Zeichen auf bspw. dem Teig hinterlässt, erwartet die Familie Segen, Glück sowie die Erfüllung der Wünsche. Da der Heilige – insbesondere in Zeiten von Krankheit, Kummer und Schmerz gerufen wird – beziehen sich die Wünsche oftmals auf die Themen Gesundheit, Fruchtbarkeit und Liebe.

Weitere Mythen und Informationen zum Schutzpatron und dem Hızır-Fasten haben wir in einem früheren Beitrag für euch zusammengetragen. Diesen findet ihr hier

Möge Hızır allen Menschen zur Hilfe eilen und ihnen Kraft geben, um Krankheiten sowie Schwierigkeiten gut zu überstehen.